Peter R. Pollmann - 'Hautwolf.'

Hautwolf.

Und sie verstehen unsere Sprache. Doch von den wenigen sind es nur wenige, die diesen Worten Glauben schenken. Schnäbeln, spricht der Engel. Das Timing ist perfekt. Entscheidend. Denn siehe, du, die Nebel, Auserwählter, lichten sich. Und werden Flügel, Erde. Mark und Bein. Geh mir voran. Und folge meinem Schweigen. Sagt der Engel. Sie halten uns für Lichtgestalten, Traumgeburten, Wiedergänger. Im Allgemeinen. Das ist der Irrtum. Der den Verzagten an uns zweifeln lässt. Wir futtern. Knabbern Herzen. Klauseln. Einsamkeiten. Sind Seidenraupen. Räuber. Spinnen Fäden. Unzählig viele Fasern. Weben. Und Gnade finden. Die uns verstrickt. Uns bindet. Dachte er. Das ist der Stoff aus dem wir sind. Zum Teufel. Frucht. Fruchtbar machen. Schau nicht zum Himmel. Du. Vergiss die Sterne. Zeichen. Ich gebe dir mein Blut. Und meine Hand. Und meine Lust. Und meine Tränen. Wir wollen uns. Vertrauen. Entgegenschleudern. Im Übermut. Und auch Geliebte. Werden. Scharlatane. Zauberer. Und uns die Finger schmutzig lecken. Dachte er. Ein Engel. Dort. Und all die dummen, lächerlichen Dinge miteinander treiben, die uns entwischen wollen, uns erst zu Menschen machen. Ernst. Und Wurzeln spüren. Lassen. Kinderaugen. Staunen. Schaffen. Sagt der Engel. Im Widerspruch. Unüberschaubar. Unübersehbar viele. Engel. Sagt der Engel. Und dachte. Du wie ich. Natürlich.

HÖREN
J. S. Bach
Goldberg Variationen
Fazil Say
Warner Classics

LESEN
Thomas Bernhard
DER ATEM.
EINE ENTSCHEIDUNG.
Residenz Verlag

SEHEN
Gary Ruddell
Departure, Indigo,
2009
Öl auf Panel
DOLBY CHADWICK GALLERY