Peter R. Pollmann - 'Sog.'

Sog.

Sieh an, sagt Engel, Tannenzapfen, Dichter, ein Nest, ein Meer von Tannenzapfen. Ist übersät der Pfad von Tannenzapfen. Put put put. Du hattest schließlich auch mit deinem Nachbarn Sex. Genau dein Typ. Ein Maskenbildner. Und gar nicht doof. Und hörtest später, Wand an Wand, gespannt und atemlos, was er mit seiner Freundin trieb. Und wie. Die Ahnungslose. Bitteschön. Und, put put put. Warum nicht einfach Fun mit ihm, der vor dir saß mit vollen Eiern. Der Stricher. Zugeknöpft bis unters Kinn. Doch steckt gewiss was leck’res drin. Umsonst sogar. Kein Aufschlag für das Zungenfleisch. Nur Fun. Mit ihm. Was war mit dem. Du hattest dir sogar den Arsch gespült. Den Schwanz poliert. Von ihm geträumt. Und trotzdem. Nix. Und quatsch jetzt nicht von Liebe. Abwehr. Sehnsucht. Zweifel. Das, Dichter, Bittschön, hatten wir. Und hilft beim Wichsen. Dankeschön. Geh weiter. Voran. Denke ich. Spricht Engel. Herrisch. Dunkel. Böse. Du wolltest ihn doch wohl nicht retten, therapieren. Denn dazu fehlte dir das Zeug. Das Material. Prinzip Hoffnung. Und der Mumm. Ganz eigene Interessen. Herr Dichter. Meister. Schonungslos. Ich sage, Nachsicht, Engel, hör mich an. Worüber etwa sprechen wir. Spricht Engel. Bittschön. Einsamkeit. Und Geilheit. Schmerz. Und dich und mich. Und sage, Engel, warum bist du zu mir gekommen. Begleitest mich. Sagt Engel, Flügel. Selbstmord. Put put put. Der Brei, der süße Stoff wird heißer. Unbestimmter. Süffiger. Der Umweg hat uns Luft verschafft. Und Stimme. Schnurgrade nämlich war noch nie die Hellste, Schnellste zwischen Punkten. Ihm und uns. Und uns und ihm. Und dir und mir. Und all den andren. Frommen. Kohl und Dampf und Rippen. Fett. Sagt, put put put, der Engel, cool. Ich denke. Nadeln. Tannenzapfen. Sohlen. Und Ächzen. Knirschen. Bitteschön. Wie Waisenkinder. Barfuß. Unter Drogen. Die mit dem Löffel auf den Teller knallen. Im Speisesaal. Express. Und fuscht. Im Nimmerland. Geblasen. Du. Und, put put put. Ich danke dir. Wird alles klar. Sagt Engel. Englein. Ja, du stirbst. Und da ist keine Hütte mehr. Kein Umweg mehr, der einen Platz spendieren wollte. Und keine Jahre. Monate. Nicht einmal Wochen. Tage. Stunden. Kaum Minuten. Und Bergkamm bleibt da, wo er ist. Und immer war. Ein Himmel. Weite. Horizonte. Du stirbst. Nur deshalb kam ich her. Dir aufzuhelfen. Illusion. Und Posse. Pisse. Heimlichkeiten. Die Fragen bleiben offen, ungelöst. Asphalt wie Blut. Und lupenrein. Sie werden neue Freier suchen, finden, die sich ihnen stellen müssen. Und Fragen. Stellen. Fallen. Müssen. Und doch die Lösung niemals stemmen. Der Morgen, Dichter. Geht dich nichts mehr an. Und das ist Liebe. Loszulassen. Er bläst. Er küsst. Er fickt. Und stöhnt. Und lässt sich blasen. Und bedient. Und wird dafür bezahlt. Und liebt vielleicht. Auch dann und wann. Und wird doch nie davon erzählen können. Unheilbar. Fun. Talent. Und Katz. Und alte Wunden. Wusste es. Macht. Ohnmacht. Und Gewalt. Und hängt am Tropf. Hat blaue Stunden. Dunkel. Und vergisst. Und stirbt. Hellwach. Und sprachlos. Liebte dich. Und reichte dir die Hand. Wie ich. Ein Spiel. Selbst das hast du ihm auferlegt und abgenommen. Sagt der Engel. Wie er dir. Und mir. Entging. Entgingst du ihm. Du stirbst. Sein Grab. Und Putputput wird ihn und mich und dich nicht retten, nicht bewahren wollen. Mutter. Herz. Was. Wäre. Wenn. Und. Wie. Und. Wo. Mit ihm. Und ihm. Allein. Gewesen. Nein. Bodenlos. Die Kacheln eines Männerklos. In jener Pfütze Tränen. Blut. Mama. Egal. Mama. Das, Bittschön, war’s. Allons. Verschwunden. Du. Denn zitternd. Einsicht. Teilnahmsfrei. Und infektiös. Sind Liebe, Wangenrot und Tod. Spricht Engel, nackt. Sagt, rumble on.

HÖREN
Mavi‘
Laughing so Hard, it Hurts
3 Left Feet
Mavi 4 Mayor Music

LESEN
Anaïs Nin
Spy in the House of Love
Swallow Press

SEHEN
Timothy Behrends
Twins, 1970
Öl auf Holz