amen

amen

Kam mit der Sieben. Rudolfplatz. Und nahm die Linie 15. Richtung Hansaring. Schlank. Schwarze Winterjacke, wasserdicht. Trug die Kapuze eng geschnürt. Sein Platz, dem Ticketautomaten gegenüber, rechts. Entrückt. Versunken im Gebet. Ein Minnesänger. Licht von Licht. Sie würde Betende nicht stören. Hielt den Gedanken auf. Und blieb dabei. Unsagbar. Nacht. Und sei von jeher eine Sache unter Männern. Eingeweihten. Priestern. Gott könne Frau sein. Nie und nimmer. Du nämlich würdest nicht nur angesehen haben, zugeschaut. Als sei das Leid uns künftig Lehre. Als wäre mir zu schweigen, nur Kniefall auferlegt. Du hättest eingegriffen, Mutter, couragiert. Und ausposaunt, Ich stelle dich. Um meiner Kinder willen. Um deiner Seele willen. Stürzt Lohsestraße aus der Bahn, als sei ihr etwas zugestoßen. Denn was sie nahm. Bleibt ihm verwehrt.

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