fakten

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Zagreb. Hänge fest. Irgendein Vulkan mit mörderischem Namen hat Island verwüstet, oder ganz Grönland sogar. Die Asche macht Fliegen unmöglich. Sitze fest. Zagreb. Selbst in der Lobby steht Rauch. Zigarrendunst allerdings. Ausladende Clubsessel, die Stirnwand entlang, von alternden Herren besetzt. Der jüngste, mit Abstand, ich, gleich am Fenster. Vertieft in riesige Zeitungen, die an schäbigen Holzstäben flattern, trinken wir Tee. Ein grauenvolles Gesöff. Macht aber irgendwie süchtig. Benebelt. Was für ein Bild. Wir schweigen. Wir blättern. Wir qualmen. Wir paffen. Wir blättern. Wir schlürfen und schlürfen. Zu sechst. Der Portier sieht uns zu. Belustigt. Er ist Japaner. Undefinierbares Alter. Was für ein Volk. Er trägt rechts einen Ohrring. Ja, könnte doch Aladin sein, er reibt seine magische Lampe. Gold. Schwer zu entziffern. Nein. Auf absehbare Zeit geht kein Flieger. Und blickt gelegentlich rüber zu mir, der Japaner. Verschämt. Vielleicht. Schwer zu entziffern. Zagreb. Mir fehlen die Worte. Nur Zeit ist genug. Ich entbehre dich so. Hänge fest. Denke. Zu viel.

ZINNOBER

HÖREN
Billie Holiday
Recital
I’m a Fool to Want You
Verve Reissues

LESEN
Cesare Pavese
Das Handwerk des Lebens
Tagebuch
Rotpunktverlag

SEHEN
Edward Hopper
Boy and Moon
Feder, Pinsel; Tinte, transparente und opake Aquarellfarbe auf Papier
WHITNEY